top of page
lisalooping

Stimme und Stille im Yoga-Unterricht – Tipps für einen bewussten Einsatz

Aktualisiert: 29. Sept.

In der 25. Folge des „Flow Yoga Multi Style“-Podcasts wird die faszinierende Beziehung zwischen Stimme und Stille im Yoga-Unterricht thematisiert. Lena Raubaum, Autorin, Sprecherin und Yoga-Lehrerin, spricht mit Interviewerin Lisa Hübner, Yoga-Lehrerin und Gründerin von FlyLight Yoga, über ihre Reise zur bewussten Stimmnutzung im Yoga-Unterricht und gibt wertvolle Einblicke sowie praktische Tipps.


Die Bedeutung der Stimme im Beruf

Lena Raubaum begann ihre berufliche Laufbahn im Schauspiel und als Sprecherin. So wurde ihr früh bewusst, wie wichtig die Stimme als Werkzeug im Beruf ist. Bei der Ausbildung zu vielen beruflichen Tätigkeiten, welche mit Stimme arbeiten, wird oft wenig Fokus auf das Stimmtraining gelegt. Dabei sei die Stimme essentiell, um Anleitungen klar zu übermitteln, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und um gehört zu werden. Ein tieferes Verständnis für den bewussten Einsatz der Stimme ist in verschiedenen Berufen essentiell.


Der geübte Umgang mit der Stimme im Yoga-Unterricht

Für Yoga-Lehrer*innen ist es demnach sehr wichtig, sich der eigenen Stimme bewusst zu werden und achtsam mit dieser umzugehen. Lena empfiehlt, durch das Mittel der Übertreibung im Stimmtraining und durch Variation der Stimmlage dieses Bewusstsein zu schärfen: „Man kann mit verschiedenen Stimmlagen eine Yoga-Stunde beginnen – die Worte bleiben gleich, aber die Stimmung ändert sich.“ 


Als Haupttipp legt Lena Yoga-Lehrer*innen nahe, die Stimme vor der Yoga-Stunde beispielsweise durch Summen aufzuwärmen. Auch eine aktive Fokussierung der Atmung beeinflusst die Stimme direkt. Des Weiteren rät sie, deutlich zu sprechen, um eine starke Präsenz zu schaffen. Die Stimme kann dann an die jeweilige Yoga-Übung angepasst werden.


Bei energetischen Übungen darf die Stimme dynamischer sein, während in Phasen der Entspannung ein ruhigerer Ton vorgeschlagen wird. Lena erklärt, dass Stimme, Atmung, das Bewusstsein für den eigenen Körper und Yoga eng miteinander verbunden sind. Je mehr man sich mit Yoga auseinandersetzt, desto mehr entwickelt sich das Bewusstsein für den eigenen Körper und den eigenen inneren Klang.



Das "Om" und die Wohlfühlstimme im Yoga-Unterricht

Viele Yoga-Lehrer*innen beginnen ihre Klasse mit dem traditionellen „Om“. Lena merkt an, dass es dabei oft schwer ist, sofort die eigene „Wohlfühl“-Stimme zu finden, in der man das „Ohm“ singen möchte. Sie rät dazu, das Ohm als „AOHM“ in die Länge zu ziehen. 


Ein einfacher Trick, um die eigene Wohlstimme zu finden, ist es, das „mhm“-Füllwort beim Telefonieren oder ein genussvolles „mhhh“ bei einem guten Essen auszusprechen, da Menschen bei diesen verbalen Äußerungen ihre natürliche, entspannte Stimme nutzen. Das Om soll nicht bewertet werden – man kann es sich wie eine „Rettungsgasse für alles Gute, das durchkommen will“, vorstellen.


Umgang mit Sprechangst

Lena spricht auch über das Thema der Sprechangst, das viele Menschen seit ihrer Jugend begleitet. Erfahrungen, wie beispielsweise unangenehme Referate in der Schule, prägen das Selbstvertrauen im Umgang mit der eigenen Stimme. Lenas Botschaft: „Sprechen vor Gruppen ist eine Fähigkeit, die geübt werden muss. Erwachsene erwarten oft, sofort perfekt zu sein, doch wie Kinder müssen auch wir durch Wiederholung lernen. Selbst professionelle Sprecher*innen üben kontinuierlich.“


Umgang mit Heiserkeit

Es ist wichtig, die Stimme zu schonen und ihr Pausen zu gönnen, besonders wenn man mehrere Stunden in der Woche die Stimme als Werkzeug verwendet. Heiserkeit ist immer ein Zeichen, dass etwas „zu viel“ ist. So stellt Lena sich selbst im Falle von Heiserkeit die Frage: „Wann und warum war ich so angespannt, dass meine Stimme heiser wurde?“ Sie empfiehlt im Falle von Heiserkeit Ruhepausen einzulegen, warmen Tee zu trinken, Lutschtabletten aus der Apotheke zu verwenden und den Kehlkopf von außen mit Speiseöl zu betupfen.


Stille im Yoga-Unterricht

Im Yoga-Unterricht und in der authentischen Gestaltung einer Yoga-Stunde spielt auch die Stille eine wichtige Rolle. Zu wissen, wann man schweigt und wann man spricht, ist eine Gratwanderung. Dabei ist Stille ein zentrales Element im Yoga-Unterricht, vor allem im Shavasana. Lena empfiehlt, den Schüler*innen Orientierung zu geben, indem man beispielsweise ankündigt, wie lange die Stille nun andauern wird und wie diese beendet wird. Dies schafft Entspannung und gibt sowohl den Lehrenden als auch den Schüler*innen die Möglichkeit, ohne Unsicherheit in die Stille zu sinken.


Poesie und Yoga – Lena Raubaums Gedichtbände

Lena Raubaum hat bereits mehrere Gedichtbände veröffentlicht, darunter „Und wenn du atmest, atme ganz“. Ihre Gedichte können inspirierende Begleiter für den Yoga-Unterricht sein. Lena erklärt, dass Poesie für sie Weite und Interpretation zulässt, ähnlich wie Yoga. Durch Poesie gibt sie den Yoga-Schüler*innen einen Raum, in welchem diese eigene Assoziationen schaffen und in diesem Fokus in die Tiefe gehen können.


Fazit

In dieser Podcast-Folge wird deutlich, dass die Stimme ein kraftvolles Werkzeug ist, das im Yoga-Unterricht oft unterschätzt wird. Lena Raubaum bietet praktische Tipps für Yoga-Lehrer, um ihre Stimme bewusster und achtsamer einzusetzen, sei es durch Aufwärmen, Atemübungen oder den Mut, authentisch zu sprechen. Gleichzeitig zeigt sie, dass Stille ebenso wichtig ist – sie gibt der Stimme Raum und erlaubt den Schüler*innen, in die Tiefe zu gehen.

Stimme und Stille gehen Hand in Hand und sind beide wertvolle Begleiter auf dem Weg zu einem erfüllenden Yoga-Unterricht.


Interesse?

Hast du Interesse an einer Yoga Aus- oder Weiterbildung? Dann komm zum Multi-Style Crashkurs ABC des Yoga Unterrichts von 4. - 6. Oktober.


Außerdem findet ab dem 1. November wieder die Online Yoga Ausbildung Multi-Style statt. Bis 1. Oktober kannst du noch € 500 sparen, wenn du dich unverbindlich auf der Warteliste eintragen lässt.


7 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page